Was ist Bohren?

Kurzgeschichte

Seit Menschen Gebrauchsgegenstände herstellen, entwickeln sie Werkzeuge – auch, um Löcher zu erzeugen. Handstichel und Stichelbohrer entstanden.

Handstichel und Stichelbohrer

Ab zirka 1000 nach Christus drehten Handwerker mit Schnur und Bogen (Fiedelbohrer) einen Stichel hin und her, um Perlen oder Schmuck aus Gold, Silber und Kupfer sorgfältig zu durchstechen.

Fiedelbohrer

Ende 13tes Jahrhundert setzten Handwerker Hebel, Gewicht und Stichel ein, um Löcher in Holz und Schmiedeisen zu bohren. Das Prinzip einer Bohrmaschine war erfunden.

Bohrvorrichtung mit Gewicht

Mitte des 17ten Jahrhunderts wurden simple Bohrer erdacht, gefertigt und mit einer Handkurbel dazu angetrieben, Löcher in härteres und dickeres Material wie Eisen und Stein zu bohren.

Handkurbel

Durch Nutzung der Wasserkraft bohrten sich im 18ten Jahrhundert weiterentwickelte Bohrer ohne Muskelkraft in Werkstücke aus Stahl und Guss. Im Lauf der Zeit entstanden einfache Bohrmaschinen, angetrieben erst mit Dampf und später durch Elektrizität.

Ursprüngliche Bohrer entwickelten sich einerseits zum Spiralbohrer für kurze Bohrungen in nahezu jedes Material und andererseits zum Löffelbohrer für tiefere Bohrungen längs durch kürzere Baumstämme zwecks Herstellung von Wasserleitungsrohren.

Bohrmaschine mit Spiralbohrer

Seit dem 19ten Jahrhundert bohren kontinuierlich verbesserte Spiralbohrer in Werkstücke und Materialien Löcher, an die keine besonderen Ansprüche gestellt werden. Denn Spiralbohrer eignen sich nicht, wenn hohe Ansprüche an die Bohrungsgeometrie, Bohrungstoleranz und Feinheit der Bohrungsoberflächen gestellt sind. Zudem ist der Spiralbohrer dann am Ende, wenn das Bohrdurchmesser-Bohrtiefenverhältnis sein Leistungsvermögen übersteigt. Für tiefere Bohrungen entwickelte sich das Tiefbohrverfahren mit Tiefbohrwerkzeug wie Einlippen-Bohrer. Heute ist Tiefbohrbärbohren®, als «Quintessenz Qualifizierter Qualität» (QQQ®), Inbegriff und Markenzeichen für Tiefbohren.

Tiefbohrbärbohren®

Wo beginnt Tiefbohren?

Wenn eine Bohrung tiefer ausgelegt ist als 3 x den zu bohrenden Durchmesser, wird Bohren zum Tiefbohren. Bohrtiefen bis zu 250 x den zu bohrenden Durchmesser sind mit dem herkömmlichen Tiefbohren möglich – Tiefbohrbärbohren® erzielt heute schon 300 x ø mit kleinen Toleranzen und grosser Oberflächenfeinheit.

Welle ohne/mit Distanzen